Die Qualitätsstandards im Franchising

Mag. Waltraud Martius

Die Qualitätsstandards im Franchising – Bevormundung oder Existenzsicherung

Die Förderung des Unternehmertums zählt zu den zukunftsweisenden Faktoren jedes erfolgreichen Wirtschaftssystems. Die Politiker haben dies schon lange erkannt und schreiben groß ihr Bekenntnis zur Förderung von Existenzgründern auf ihre Fahnen und Parteiprogramme. Leider wird aber diese Euphorie durch die Tatsache gebremst, dass bereits nach wenigen Jahren etwa 1/3 der Existenzgründer die „Bühne der Selbstständigkeit“ – mit mehr oder weniger angerichtetem Schaden – wieder verlassen muss. Dies gilt für die klassische Unternehmensgründung – nicht für die Unternehmensgründung mittels Franchising! Nach einer Untersuchung der deutschen KfW-Mittelstandsbank, die über einen Zeitraum von 10 Jahren 1200 Franchisegründungen finanzierte, schaffen 98% aller dieser Gründer alle Hürden. Warum? Franchise-Systeme basieren auf den Prinzipien der Multiplikation und der Schaffung von Synergien, immer unter dem Aspekt der Qualitätsentwicklung und deren Absicherung.

Der Spruch „viele Köche verderben den Brei“ muss in Franchise-Systemen statt dessen lauten „viele Köche machen den Brei besonders lecker“: Die Umsetzung eines Franchise-Konzeptes mit Hilfe von selbstständigen Partnern bedingt laufende Diskussionen und Meinungsverschiedenheiten über die Weiterentwicklung und Qualifizierung des gemeinsam aufgebauten, wirtschaftlichen Netzwerkes. Mittel um diese Diskussionen fördernd in ein Franchise-System zu integrieren sind etwa Beiräte, Arbeitsgruppen, Qualitätszirkel und Gremien und damit verbunden, die permanente Weiterentwicklung der Qualität im System. …