Weibliches Unternehmertum und Franchising

Mag. Waltraud Martius

Dornröschen – oder warum Sie den Frosch nicht mehr an die Wand werfen müssen.

Noch vor wenigen Jahrzehnten wurden die Begriffe Frauen und Unternehmen im Zusammenhang fast nur dann erwähnt, wenn von „der Frau hinter dem Unternehmer“ oder bestenfalls noch von „der Frau an seiner Seite“ gesprochen wurde. Heutzutage ist es bereits selbstverständlich, dass Unternehmen von Frauen gegründet, geführt oder gemanagt werden, auch wenn der Anteil an Unternehmerinnen noch weit hinter dem ihrer männlichen Kollegen zurückliegt.

Im Folgenden werden einige Aspekte des weiblichen Unternehmertums beleuchtet und ein Ausblick gewagt, der die Möglichkeiten des Franchising in Bezug auf die Besonderheiten der Frau als Unternehmerin betrachtet.

Dornröschen musste kämpfen

Der Bezug zu Dornröschen im Titel ist eigentlich nicht ganz korrekt. Dornröschen wurde wach geküsst und vom Prinzen erlöst. Die Frau als Unternehmerin musste sich ihre Position selbst hart erkämpfen. Denn so ganz freiwillig hat die Männer dominierte Wirtschaft den Frauen den Weg in die Führungsetagen der Unternehmen nicht frei gemacht, geschweige denn ihnen den Weg geebnet.

Anfangs waren es häufig tragische Situationen, die Frauen in die Führungsrolle von Unternehmen brachten, oftmals sogar fast zwangen. Der überraschende Tod des Partners etwa, der das Unternehmen gegründet und geführt hatte, und nun die Frau vor vollkommen ungeordnete Situationen stellte. Als ein Beispiel soll die Geschichte von Martha van den Berg dienen. Ganz nebenbei und beinahe zufällig kommen wir mit ihrer Geschichte auch in den Bereich des Franchising.

Dornröschen schwingt den Kochlöffel

Martha van den Berg, geboren 1937. Als Mutter von sechs Kindern von heute auf morgen Witwe zu werden, ist wohl die härteste Probe, vor die jemand gestellt werden kann. Der Grund für den schmerzlichen Verlust war der Flugzeugabsturz ihres Lebenspartners und Firmenchefs samt seines Vertriebsleiters. …